Stern über Stockelsdorf
So sehr überraschte mich der Anblick, dass ich abrupt stehenblieb und ein paar Schritte darauf zuging, um genauer hinzusehen. Eingetaucht in das helle Licht einer Straßenlaterne an der Schule Ravensbusch erblickte ich in einem dunklen Fenster das Spiegelbild eines von Verkehrslichtern umrahmten Weihnachtssterns am schwarzen Stockelsdorfer Himmel. Das doppelt verglaste Fenster ließ das Spiegelbild verschwimmen, so dass der Stern ein wenig so aussah, als ob er in unbestimmbarer Höhe in der Dunkelheit schwebte. Da erschien mir plötzlich der scharf konturierte Fensterrahmen in der harten, kalten Hauswand als eine Reflexion unserer Wirklichkeit, während ich zugleich im gespiegelten Nachthimmel über der weihnachtlich beleuchteten Kreuzung die frohe, warm und hell leuchtende Wahrheit erkannte, dass der Stern, der den Weg zu Jesu Krippe weist, auch über Stockelsdorf zu sehen ist. Das berühmte Lied von Jochen Klepper fiel mir ein:
Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern.
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.
Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst ausersah.
Eine friedliche und besinnliche Adventszeit wünscht Pastor Martin Haasler.